Solidarische Landwirtschaft

Solidarischer Landwirtschaft (im Englischen „Community Supported Agriculture – CSA”) ist ein Konzept, bei dem sich eine Gruppe KonsumentInnen einem landwirtschaftlichen Betrieb gegenüber zu Beginn des Wirtschaftsjahres verpflichtet, die Ernte des Jahres abzunehmen. Außerdem leisten sie Arbeitseinsätzen auf den Hof und organisieren die Verteilung der Lebensmittel. Ziel ist u.a. eine größere Nähe zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen herzustellen und dadurch eine größere Transparenz der Nahrungsmittelproduktion, die finanzielle Absicherung der LandwirtInnen sowie der Zugang zu saisonalen, regionalen und nach ökologischen Prinzipien produzierten Nahrungsmitteln.


Foodcoops

Darunter versteht man den Zusammenschluss von KonsumentInnen, die ihre ökologisch und oder regional produzierten Lebensmittel direkt bei LandwirtInnen oder GroßhändlerInnen bestellt. Die Nahrungsmittel werden dann in ein Lager geliefert, von dem aus die Mitglieder entweder ihre Bestellungen abholen (Bestell-Coop) oder quasi „einkaufen” gehen (Lager-Coop). Neben einer größeren Transparenz, sind die Preise häufig geringer als im Bioladen, dafür wird Zeit für Abrechnung, Bestellung, Sortierung, freiwillige Arbeitseinsätze auf den Höfen und Plena aufgewandt.


Food Assemblies

Bei Food Assemblies (FA) finden sich einmal in der Woche regionale ProduzentInnen und die Mitglieder der FA, die über eine Internetseite etwas bei den ProduzentInnen bestellt haben, zusammen und verteilen die Einkäufe. Dadurch entsteht ein direkter Kontakt zu verschiedenen ProduzentInnen und anderen KonsumentInnen.


Essbare Städte und Allmende

In einigen deutschen Städten und Stadtteilen lassen die Grünflächenämter auf den städtischen Grünflächen statt Zierpflanzen wieder Nutzpflanzen setzen, die von allen BürgerInnen genutzt werden können. Solche Projekte haben hauptsächlich eine Bildungsfunktion und nur im geringen Maße der Selbstversorgung.


Gemeinschaftsgärten

Seit einiger Zeit entstehen auch in Deutschland immer mehr Gemeinschaftsgärten auf zumeist innerstädtischen Freiflächen. Neben Blumen werden vor allem Nutzpflanzen zum Selbstverbrauch angepflanzt. Dadurch liegt die Produktion in den Händen der KonsumentInnen selbst. Da sie selten der Subsistenz dienen, spielen vor allem Bildung und Erholung eine große funktionale Rolle.


Mietgärten

Das Konzept der Mietgärten stammt aus Österreich, wo die ersten sogenannten „Selbsterntegärten” etabliert wurden. Bei diesem Konzept bereitet ein/e LandwirtIn eine landwirtschaftliche Fläche vor und sät in Streifen oder Kreisen nebeneinander verschiedenes Gemüse und Obst. KonsumentInnen mieten dann für ein Jahr einen Abschnitt bzw. ein Tortenstück der verschiedenen Streifen, das sie dann das Jahr über pflegen und ernten. Auch hier spielt neben der Transparenz vor allem die Bildung, aber auch die Selbstversorgung eine große Rolle.