Charakterisierung und Systematisierung neuer Konsumenten-Produzenten-Interaktionen (KPI)
Zur Charakterisierung und Systematisierung neuer Konsumenten-Produzenten-Interaktionen (KPI) werden aufbauend auf einer Literaturstudie in verschiedenen Fallregionen in Deutschland Interviews mit KonsumentInnen sowie ProduzentInnen durchgeführt, die in neuen Modellen der Nahrungsmittelversorgung beteiligt sind.
In einem ersten Arbeitsschritt werden die verschiedenen Interaktionen, sowie Motivationen für die Beteiligung an neuen Modellen in einer Literaturstudie ermittelt. Im zweiten Schritt erfolgt eine Einordnung der Akteure hinsichtlich ihrer Ansprüche und Motive für die Beteiligung an alternativen Konsumpraktiken. Dazu werden in verschiedenen Fallregionen und Projekten in Deutschland qualitative Interviews mit KonsumentInnen sowie ProduzentInnen durchgeführt. Die Interviews werden transkribiert und mithilfe der Software MaxQDA ausgewertet. Im Ergebnis soll ermittelt werden, welches die Erwartungen, Motive und Ansprüche der handelnden Akteure hinsichtlich der neuen Modelle und Interaktionen sind.
Szenarien zur Zukunft neuer Modelle der Lebensmittelversorgung
Foresight bedeutet strukturierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Zukünften in einem Dialog von Akteuren unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven. Der Szenarioansatz ist eine etablierte Foresightmethode, die es ermöglicht gemeinsam verschiedene mögliche Zukunftspfade zu erarbeiten. Im Rahmen von FuFoCo werden im Rahmen von zwei Workshops verschiedene Entwicklungsperspektiven der in AP1 identifizierten neuen Modelle der Konsumenten-Produzenten-Interaktion im Konsumbereich Ernährung unter verschiedenen Randbedingungen durchgespielt. Dabei werden
- wichtige Faktoren, die die Entwicklung im Bereich Ernährung und Nahrungsmittelversorgung beeinflussen, identifiziert und ausgewählt (z.B. Ausbildung im Ernährungsbereich, Transportkosten oder auch Ausweitung der Städte);
- diese Faktoren so kombiniert, dass sich unterschiedliche mögliche Zukünfte ergeben, aus denen sich unterschiedliche Potentiale und Risiken für die neuen Modelle der Lebensmittelversorgung ableiten lassen.
Aus den Ergebnissen kann zudem auf Wechselwirkungen mit dem Umfeld sowie die Effekte auf verschiedenen räumlichen Ebenen (z.B. von der lokalen bis hin zur nationalen Ebene) geschlossen werden. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise für Handlungsfelder.
Abschätzung der Innovations- und Technikfolgen
Zur Quantifizierung der Wirkungszusammenhänge im Bereich der Innovations- und Technikfolgen von KPIs wird ein Analytischer Netzwerkprozess (ANP) nach Saaty 2005 durchgeführt. Diese nicht-statistische Methode erlaubt es unter Einbeziehung von Expertenwissen die relative Bedeutung einzelner Indikatoren auf ein formuliertes Ziel hin zu untersuchen.
In einem vorbereitenden Arbeitsschritt wird ein Netzwerk-Design entwickelt, das zum einen die Kategorien der KPI enthält, aber auch alle relevanten Nachhaltigkeitsdimensionen, die durch die Veränderungen im Konsumbereich Ernährung betroffen sind. Dafür wird eine Literaturanalyse durchgeführt (siehe Abbildung). Damit werden die Wirkweisen der KPIs auf die Wirkfelder beschrieben. Anhand dieses Netzwerk-Designs wird ein Fragebogen entworfen, mit dem 10 bis 15 Experten die Wirkung von Indikatoren paarweise miteinander vergleichen. Die Fragebögen werden mit Hilfe der Software SuperDecisions ausgewertet (Matrizenrechnung, Lineare Algebra). Ergebnis ist die transdisziplinäre Abschätzung, welche Aspekte neuer IKP sich wie stark auf eine nachhaltige Entwicklung auswirken.